t minus 120 h

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Das Ende eines Lebens … dramatische Momentaufnahmen im Stundentakt 

 

t minus 120 h:Daniel geht es gar nicht gut: Ich fahre mit ihm erneut in die Hausarztpraxis: Große Besorgnis ... kein klarer Befund ... Verdacht auf Hirnhautentzündung ... sofortige Einweisung ins Elisabeth-Krankenhaus Rheydt
t minus 118 h:Elisabet-Krankenhaus: Die Blut-Testergebnisse sind da … keine Hirnhautentzündung ... aber Daniel ist lebensgefährlich erkrankt ... Daniel hat Leukämie !!!
t minus 117 h:Krankentransport in die Onkologie des Franziskushauses Mönchengladbach ... Ich fahre im Schockzustand hinter dem Krankenwagen her
t minus 113 h:Arztgespräch im Franziskushaus: Leukämie bestätigt ... ML5 - eine aggressive Form der Leukämie ... schon mal über potenzielle Knochenmarkspender nachdenken! ... aber woher kommen die extremen Kopfschmerzen?
t minus 112 h:Das letzte bewusste Vater-Sohn-Vier-Augen-Gespräch: Wir sind uns einig ... wir wollen das schaffen … aufgeben ist keine Option! ... Unsere "akuteste" Sorge in diesem Moment: Wie bringen wir das der Familie und Julia bei?
t minus 111 h:Zu Hause: Überbringen der schlimmen Nachricht … direkt verbunden mit der Botschaft "Daniel gibt nicht auf und wir dürfen das auch nicht tun" ... Franziskushaus hat guten Ruf in der Leukämie-Bekämpfung
t minus 109 h:Mit Familie wieder zurück im Franziskushaus ... gegenseitig Mut gemacht .... heute können wir wohl nicht mehr tun
t minus 106 h:Sehr später Anruf vom Krankenhaus: Es gibt neue Erkenntnisse und Daniel soll verlegt werden .. Wir fahren wieder ins Franziskushaus
t minus 105 h:Arztgespräch im Franziskushaus ... MRT des Kopfes zeigt eine Ziste im Kopf, die den Abfluss von Hirnflüssigkeit blockiert ... Lebensgefahr ... Gehirn wird bereits stark eingeengt ... konsultierte Ärzte der Uniklinik Düsseldorf wollen Daniel sofort vor Ort haben
t minus 104 h:Notfalltransport in die Uni-Klinik Düsseldorf, Neurologische Intensivstation ... wir folgen den Blaulichtern durch die Nacht und haben Angst vor dem was kommt ..
t minus 103 h:Arztgespräch in Intensivstation: Hirn-Operation derzeit viel zu gefährlich ... Leukämie Bekämpfung scheint doch Vorrang zu haben ... und man schickt uns verwirrt nach Hause
t minus 100 h:Nächtlicher Anruf aus der Uni-Klinik: Daniel wird trotz aller Risiken operiert ... JETZT ... akute Gefahr war wohl doch größer als zunächst angenommen ... in zwei Stunden dürfen wir wieder anrufen ...
t minus 98 h:Wir telefonieren mit der Uniklinik: Daniel hat die OP überlebt ... er ist im Aufwachraum und ansprechbar
t minus 97Wir fahren umgehend nach Düsseldorf: Daniel erkennt uns direkt ... ist etwas wirr aber verhältnismäßig gut drauf .. Wir machen gemeinsam sogar ein paar gequälte Witze … sollte doch alles gut werden?
t minus 91 h:Telefongespräch mit dem Professor an der Hochschule … Daniel kann seinen Kolloqiumstermin Anfang nächster Woche nicht wahrnehmen … wir bitten um die Möglichkeit, dies um einige Monate auf die Zeit nach seiner Genesung zu verschieben … das Studium und die Bachelorarbeit sollen doch nicht umsonst gewesen sein ...
t minus 90 h:Telefongespräch mit dem neuen Arbeitgeber, bei dem Daniel auch seine Praxisphase und Bachelorarbeit machen durfte ... Daniel kann seine vertraglich vereinbarte neue Stelle zum 3.7.2012 nicht antreten … betroffen verspricht man mir trotz unabdingbarer Kündgung einen möglichen Neustart nach einer möglichen Genesung in einigen Monaten
t minus 72 h:Wir besuchen mit Julia zusammen Daniel auf der Intensivstation ... gute Nachrichten ... gleich erfolgt Verlegung in Onkologie .. Wir dürfen ihn begleiten und etwas bei ihm bleiben ...Daniel hat etwas Fieber und Atemprobleme ..., dennoch soll endlich Leukämie-Bekämpfung beginnen ..
t minus 60 h:Abends telefonisch nachgefragt: Atemnot verschlimmert ... Verdacht auf Lungenentzündung ... noch nicht bestätigt
t minus 54 h:Nächtlicher Anruf: Daniel ist jetzt auf allgemeiner Intensivstation ... aber alles unter Kontrolle ... wir fahren dennoch kurz hin ...
t minus 48 h:Allgemeine Intensivstation: Viele Stunden bei Daniel ... er bekommt Sauerstoff .... er spricht mit uns ... auch vom ausstehenden Bachelor Kolloquium ...
t minus 36 h:Abendliches Status Telefongespräch: Evtl. muss Daniel ins künstliche Koma versetzt werden ... Atmung erleichtern ... quälende Angst verhindern .... wir werden doch sicher vorher informiert ?
t minus 29 h:Nächtlicher Anruf der Uniklinik: Es wird kritisch ... Daniel muss tatsächlich ins Koma gelegt werden ... wir wollen dabei sein ... Antwort: Nein, wir machen das JETZT!
t minus 26 h:Wir sind in der Uniklinik: Daniel liegt total entspannt da ... geplant für ca. drei Wochem ... so leidet er wenigsten nicht ... etwas getröstet fahren wir nach Hause .... versuchen etwas auszuruhen
t minus 24 h:Erneuter Anruf von der Uniklinik : Dringend zum Gespräch gebeten ... Unregelmäßigkeiten bei der Pupillenreaktion ...
t minus 22 h:Wir werden nicht direkt zu Daniel gelassen ... Ärzte machen im separaten Raum mitfühlend aber knallhart klare Aussagen: Ihr Sohn wird sterben! ... Wann? ... Die Antwort lässt die Welt zusammenbrechen: Heute noch!
t minus 21 h:Wir gehen zu Daniel ... wir verstehen das alles nicht ...begreifen aber, dass wir Abschied nehmen müssen ...
t minus 20 h:Die schwersten und zugleich längsten Stunden unseres Lebens beginnen ... wir gehen keinesfalls hier wieder weg ...
t minus ? h:Kein Zeitgefühl mehr in diesen Stunden ... die grausame Nachricht hat verbreitet ... Menschen, die uns sehr nahe stehen sind plötzlich da ...
t minus ? h:Kein Zeitgefühl mehr in diesen Stunden ... Menschen nehmen Abschied ... jeder auf seine Weise ... wir lassen Daniel keine Sekunde mehr allein
tDaniel stirbt ... ganz still und ohne zu leiden .... Christiane, Uli und Jan sind ganz nah bei ihm als er die Grenze überschreitet … Widerstand war zwecklos.
Rückblick:

Im Nachhinein betrachtet, zeigten sich erste wirklich ernste Vorzeichen tatsächlich erst ab Montag, den 27. Juni 2012. 

Daniel geht es seit der Abgabe seiner Bachelor-Arbeit zunehmend schlecht: Er fühlt sich ausgelaugt und schlapp .. geht zum Arzt ... sein Zustand wird nicht besser, sondern schlechter: Übergeben,Schwäche, Lichtempfindlichkeit, extreme Kopfschmerzen ... nach zweieinhalb Tagen erneuter Besuch beim Arzt ...und das Drama nimmt seinen Lauf ... es beginnen die oben beschriebenen letzten 120 Stunden in Daniels Leben.

Erinnerung an die schlimmste Zeit unseres Lebens, hier eingestellt von Uli im Februar 2017

 

Momentaufnahmen          Was noch gesagt werden sollte                                             Anregungen für euch