Lachet weiter

Lachet weiter …

Aus dem Blog eines der allerbesten Freunde:

Lachet weiter über das, worüber wir gemeinsam gelacht haben. Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein, nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin? Ich bin nicht weit weg. Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.

 

Ein Jahr ist es nun her. Damals ging alles so schnell. Wir haben dir versprochen, dich nicht zu vergessen und wir haben dich nicht vergessen.

Ich habe dich nicht vergessen. So manche Frage habe ich mir damit beantwortet, zu überlegen, was du mir nun geraten hättest. So manches mal habe ich daran gedacht, was wir zu dieser oder jener Jahreszeit gemeinsam unternommen hätten. Du hast eine riesige Lücke hinterlassen, die kein anderer schließen kann. So mancher bietet sich als Ersatz an, keiner ist die Ergänzung, die du warst.

Ich bin dankbar für die Stunden und Jahre, die wir miteinander verleben durften. JAM, Paris, Nature One. Aber auch die kleinen Erlebnisse. Erinnerst du dich noch daran, wie wir mit unseren Kameras Blitze gejagt haben? Wie wir auf den unbefahrenen Gleisen (zumindest dachten wir das damals) Photos gemacht haben? Die vielen Stunden im Discokeller, die vielen Stunden im Pub, die vielen Stunden bei Subway oder sonstwo um die nächste LAN-Party zu organisieren?

Ich habe es bis heute noch nicht geschafft, deinen Verlust wirklich zu realisieren. Warte immer noch darauf, das die Trauer über mich hereinbricht. Ich mich in eine Ecke verkrieche und einfach bloß heule.

Ich war grade letzte Woche wieder an deinem Grab. Deine Familie kümmert sich rührend darum, ich bin mir sicher, das es dir gefällt. Aber auch hier kann ich nicht trauern. Dich besuchen, „Freunde besuchen“ wie ich bei Foursquare schreibe.

Letztes Jahr konnte ich deinen Tod nicht begreifen, habe gesagt, das du weit weg bist.
Jetzt habe ich es immer noch nicht realisiert, weiß aber, das du überhaupt nicht weit weg bist. Du bist mir näher als je zuvor. Immer sofort greifbar. Ich kann jederzeit auf deinen Rat vertrauen, ohne dich erst anrufen zu müssen. Wir lachen gemeinsam. Du bist einfach bloß auf der anderen Seite des Weges.

Ich danke dir für die gemeinsame Zeit die wir verleben durften und für die Zeit, die wir noch gemeinsam verbringen werden.

Ich lache weiter und bin froh um jede Minute, die wir gemeinsam erleben. Auch wenn du nicht mehr in meinen Blickfeld bist.

Eintrag aus dem Blog von Matthias aus dem Juli 2013,hier eingestellt mit seinem Einverständnis im Februar 2017

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