Mein Fels
Die persönlichsten Momentaufnahmen eines neuen Lebens
… da saß ich nun vor dem Ultraschall-Gerät bei meinem Frauenarzt.
Ich schaute auf das Foto, dachte „nun wirst du tatsächlich Mutter“ … und streichelte meinen Bauch.
Ich redete viel mit Dir, sang und las Dir vor. Du und ich … wir waren von Anfang an ein Team, auch in den häufigen, schwierigeren Phasen: Übelkeit, Erbrechen und immer wieder Ohnmachtsanfälle. Das hieß für uns zwei, immer eine Runde Krankenwagen zu fahren und öfter auch im Krankenhaus zu bleiben. Aber auch das haben wir ganz gut hinbekommen.
Dann das erste Mal das Gefühl, dich zu spüren … wie einen Schmetterlings-Flügelschlag, so ganz leicht.
Aber Du zeigtest mir damit „Hallo ich bin bei Dir“. So verging die Zeit, Du wuchst in meinem Bauch heran und der Bauch wurde größer und größer. Im siebten Monat meintest Du, uns einen großen Schrecken einjagen zu müssen: Wieder eine Runde Krankenhaus war notwendig und wie kamen wir da hin? Genau … wieder im Krankenwagen mit Blaulicht und Sirene.
Wir zwei hörten gerne Musik, besonders die Klavierklänge von Richard Clayderman. Du warst dann ein ruhiger Mitbewohner und wir zwei genossen die restliche ruhigere Zeit zusammen.
Du fühltest Dich so wohl bei mir, dass du gar nicht so schnell auf die Welt kommen wolltest. So überzogen wir die errechnete Schwangerschaftszeit um fast zwei Wochen. Zwei Mal wurde die Geburt „eingeleitet“, aber Du wolltest dennoch nicht so recht Dein warmes Nest verlassen. So wurde es dann wieder spannend mit uns beiden: Eine Schwangerschaftsvergiftung wurde festgestellt und es war Eile geboten. Erst nach etlichem Treppensteigen, umherlaufen und vielen guten Ratschlägen meintest Du nach sieben Stunden, nun wäre es auch für Dich, Zeit auf die Welt zu kommen.
Und dann warst Du da: Mein Fels.
Eine ganz persönliche Erinnerung, zusammengestellt von Christiane im Juni 2017
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