Stille

Stille

Am Ende eines jungen Lebens

Mein Fels

… da sitze ich nun an Deinem Bett. Ich schaue Dich an und ich sauge alles in mich auf … Deine Gesichtszüge, Deine Körperhaltung, Deinen Geruch … alles.

Ich schau Dich an und rede mit Dir … und du hörst mir zu.

Es ist so still, nur die Geräte geben ihre gleichmäßigen Töne von sich. Ich erzähle Dir von der Zeit, als Du noch klein warst, wie du größer wurdest … Du hörst nur zu.

Es ist Zeit Dich zu waschen und Dir ein frisches Krankenhaushemd anzuziehen. Es ist so still, ich halte deine Hand, streiche Dir durch dein Gesicht, küsse deine Stirn.

Der Abschied naht – nein bitte noch nicht – bleibe noch etwas bei mir will ich rufen, aber ich bleibe still. Dann vergehen die Sekunden, ich muss dir noch so viel sagen, bitte bleibe hier … gehe nicht.

Und dann die unerträgliche, absolute Stille … der Raum … die Zeit … die Welt steht still:

Du bist gegangen und ein Teil von mir ist mit Dir gegangen. Mein Fels ist nicht mehr bei mir …

 

 

Eine ganz persönliche Erinnerung, zusammengestellt von Christiane im Juni 2017

Momentaufnahmen          Was noch gesagt werden sollte                                        Anregungen für euch